Red-Hand-Day am 12.2.2017 – Weltweite Initiative gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten

„Kindersoldaten sind ein Symptom von gescheiterten Staaten und Gesellschaften. Wo diese nicht mehr zum Wohl der agieren können, muss es Zugang für internationale Akteure und Hilfsorganisationen geben“ – Oliver Müller, Leiter von Caritas international. [1] epo: Caritas; Erfolge bei Befreiung von Kindersoldaten; Artikel vom 9.2.17

Seit über 10 Jahren findet jährlich am 12. Februar der Red-Hand-Day statt, ein internationaler Gedenktag zum Schicksal von Kindersoldaten. Hunderttausend rote Handabdrücke auf Papier  wurden schon in über 50 Ländern gesammelt und an Politiker und Verantwortliche übergeben. Trotzdem wird die Zahl der Kindersoldaten weltweit immer noch auf 250.000 geschätzt. [2] Red Hand Day: Deine Rote Hand zählt!; Stand 10.2.17 Zum diesjährigen Red-Hand-Day wurde die Studie „Kleinwaffen in Kinderhänden. Deutsche Rüstungsexporte und Kindersoldaten“ veröffentlicht, die den Stopp des Exports von Kleinwaffen fordert. [3] epo: Red Hand Day; Bündniss fordert kompletten Stopp von Kleinwaffenexporten; Artikel vom 10.2.17

Die Aktion wurde 2003 in gestartet und breitete sich schnell international aus. Sie ermöglicht es Kindern, sich außerhalb der mit Themen wie Krieg, Kinderrechten und Gewalt auseinander zu setzten. Außerdem besteht zwischen den Jugendlichen und Politikern ein direkter Kontakt. Dass das Wirkung hat, zeigt die Liste der erfolgreichen Aktionen. Folgendes fordert das Deutsche Bündnis Kindersoldaten:

  • „Straight 18“: Mindestalter für Bundeswehrsoldaten auf 18 Jahre setzen
  • Stopp der Werbung der Bundeswehr, gezielt an Minderjährige
  • Friedenserziehung in Lehrplan und Lehrerfortbildungen einbauen
  • Gewährung und politisches Asyl für Kindersoldaten und solche, die vor der Rekrutierung fliehen
  • Stopp deutscher Rüstungsexporte, insbesondere in Krisengebiete, in denen Kindersoldaten eingesetzt werden
  • Mehr in Kindersoldaten-Hilfsprogramme [4] Aktion rote Hand: Die Aktion rote Hand; Stand vom 27.02.18 [5] Aktion rote Hand: positionen Kindersoldaten und Militärwebung bei Kindern; Stand vom 10.2.17

Zum diesjährigen Red-Hand-Day veröffentlichten terre des hommes, die Kindernothilfe und Worldvision als Mitglieder des deutschen Bündnisses Kindersoldaten gemeinsam mit Brot für die Welt die Studie „Kleinwaffen in Kinderhänden. Deutsche Rüstungsexporte und Kindersoldaten“. Sie rufen die Bundesregierung auf, den Export von Kleinwaffen und Munition komplett zu stoppen und ein „Rüstungsexportgesetz mit rechtlich verbindlichen und einklagbaren Ablehnungskriterien“ zu verfassen. Noch heute sollen 250.000 Kinder als Soldaten, Spione, Lastenträger und Sexsklaven in mindestens 20 Ländern missbraucht werden. In diese Krisengebiete liefert Deutschland Waffen, vor allem Kleinwaffen. Zu diesen zählen der nahe Osten, , und die Philippinen.

„Deutschland ist folglich mitverantwortlich für die Eskalation von bewaffneten Konflikten und das Leid vieler Kinder in diesen Ländern.“ – Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes und Sprecher des Deutschen Bündnisses Kindersoldaten.

Deutschland strebt einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an, ergo sollte es auch seine Einstellung zum Thema Kinderrechte beachten, da es somit eine Vorbildfunktion einnimmt. [6] epo: Red Hand Day; Bündniss fordert kompletten Stopp von Kleinwaffenexporten; Artikel vom 10.2.17 [7] Studie: Kleinwaffen in Kinderhänden; Deutsche Rüstungsexporte und Kindersoldaten; Febraur 2017

Hilfsorganisationen wie die Caritas konnten schon große Erfolge feiern: In Zusammenarbeit mit der Demokratische Republik und der Bundesrepublik Deutschland konnten seit 2004 mehr als 32.000 Kinder aus solchen Situationen befreit werden. Ein Viertel der geretteten Kinder wurden in den fünf Kindersoldaten-Zentren der Caritas aufgenommen und wurden von Caritas-Mitarbeitern bei der Wiedereingliederung in ihre Familien und Dorfgemeinschaften unterstützt. Dennoch brauchen sie mehr Mittel und Gelder, um mehr Kindern diese Hilfe anbieten zu können.  Weiter fordern sie, dass man die Strafverfolgung weiter ausbreiten muss und sprechen sich ebenfalls dafür aus, die Exporte von Waffen aus Deutschland zu stoppen.

„Humanitäre Hilfe kann in vielen Einzelfällen das Schicksal von diesen Kindern zum Besseren wenden, aber eine grundsätzliche Lösung ist nur durch konsequentes Handeln von Politik und Justiz zu erzielen“ –  Oliver Müller. [8] epo: Caritas; Erfolge bei Befreiung von Kindersoldaten; Artikel vom 9.2.17

Über Zoë / earthlink

Ich bin Zoë und habe dieses Jahr die Schule mit dem Abitur beendet. Vor meinem Studium möchte ich mich hier sozial engagieren und mehr über entwicklungspolitische Hintergründe erfahren. Als Bundesfreiwillige freue ich mich earthlink für 6 Monate begleiten zu dürfen!
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich akzeptiere die Datenschutzbestimmungen.