Vergangenen Montag mußte die Awá-Gemeinde wieder einmal zwei Todesopfer beklagen. Stammesbrüder fanden die leblosen Körper ihrer Kameraden vor ein paar Tagen, nachdem diese bereits Ende letzter Woche als vermisst gemeldet wurden.
Bei den zwei Opfern handelt es sich um den 45-Jährigen Julio Cortes und dessen gleichaltrige Gefährtin Maria Adalgisa Canticus. Alle Anzeichen deuten auf ein Gewaltverbechen hin. Während Cortes aus einer Schusswaffe getötet wurde, kam seine Begleiterin durch einen Messerstich in den Hals ums Leben. Sie lassen vier kinder zurück.
Wer für die schleckliche Tat verantwortlich ist, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Klar ist jedoch, dass das Schutzgebiet der Awá regelmäßig von bewaffneten Gruppen durchquert oder als Zufluchtsort genutzt wird. Zumeist handelt es sich um Angehörige der kolumbianischen Armee oder Mitglieder von Rebellengruppieren. Aber auch Arbeiter von Bergbaufirmen, die sich durch illegalen Abbau von Rohstoffen aus dem Schutzgebiet der Awá bereichern, wurden in der Vergangenheit bereits der Anwendung von Gewaltverbrechen gegen die Ureinwohner Kolumbiens überführt oder zumindest denunziert.
Die verzweifelten Hilferufe der Awá an die kolumbianische Regierung verhallen weiterhin ungehört…